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Parkinson und Tischtennis: Das geht!

In der Region Neckar-Alb gibt es mehrere Projekte, die den schnellen Sport und die langsame Krankheit miteinander verbinden. 

Tischtennis. Archivbild: Ulmer
Tischtennis. Archivbild: Ulmer 

Wer die neurodegenerative Erkrankung Parkinson hat, kommt häufig körperlich gebeugt daher und bewegt sich langsam. Parkinson wird sogar als die „Krankheit der Langsamkeit“ bezeichnet, denn eines der vielen Symptome ist die zunehmende Langsamkeit in der Bewegung. Die Sportart Tischtennis hingegen gilt als die schnellste Rückschlagsportart der Welt – bezogen auf die Zeit zwischen zwei Ball-Kontakten.

Parkinson-Kranke machen jedoch die Erfahrung, dass gerade Tischtennis ihnen außerordentlich gut tut. Wenn sie an der Platte stehen und den Ball treffen wollen, vergessen sie ihre Erkrankung, bemerken längerfristig sogar eine Besserung ihrer Symptome und haben viel Spaß am Spiel.

Die Wissenschaft bestätigt diese Wahrnehmung. Studien – unter anderen eine der Universität Fukuoka in Japan – stellen bei Patienten, die einmal in der Woche Tischtennis spielen, signifikante Verbesserungen beim Sprechen, Schreiben, den Bewegungen, sowie in der Körperhaltung fest.

In den USA nutzt man Tischtennis als Therapieform bereits seit sieben Jahren. In Deutschland ist der Verein PingPongParkinson seit 2020 aktiv. Sein Konzept beruht darauf, Tischtennis für alle mit Parkinson wohnortnah und unabhängig vom persönlichen Können – also auch für Anfänger – anzubieten. Der Verein erhält täglich. Zuwachs und hat inzwischen fast 250 Stützpunkte.

Auch in Tübingen gibt es seit einigen Monaten diese therapeutisch wirksame Möglichkeit. Jeden Montag um 20.15 Uhr treffen sich von Parkinson Betroffene in der Kreissporthalle, wo sie an mehreren Tischtennisplatten, je nach Fähigkeit, Temperament und Tagesform, die kleinen Bälle vorsichtig hüpfen lassen, Vor- und Rückhand üben, sich über einen gelungenen Schmetterball freuen und sich – bei Bedarf – eine kleine Pause vom Spiel gönnen, um sich mit anderen auszutauschen. Trainiert werden sie dabei von einem erfahrenen Spieler und Mitglied des TV-Derendingen.

Anmelden kann man sich über Christiane Schweizer unter der Mail-Adresse christiane.schweizer@ pingpongparkinson.de. Die Kreissporthalle in der Waldhörnlestraße 13 ist mit den Tübinger Buslinien 3 und 16 zu erreichen. Parkplätze sind vorhanden. Los geht es wieder nach den Ferien am 9. September. Es gibt auch noch weitere Stützpunkte in der Region: In Rottenburg-Kiebingen wird dienstags um 18.30 Uhr in der Sülchgauhalle gespielt. Anmeldung bei Carsten Thiesies unter ucas@t-online.de. In Reutlingen trifft man sich montags um 18 Uhr in der Hohbuchgrundschule. Anmeldung bei Frank Seidl unter frank.seidl@pingpongparkinson.de.

Quelle: https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Parkinson-und-Tischtennis-Das-geht-636637.html

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